GANZ UNTEN IM SYSTEM: Sie malochen auf deutschen Baustellen, putzen Büros und Toiletten, machen Hotelbetten, waschen Pflegebedürftige in Altenheimen, sitzen im LKW oder schuften in Schlachthöfen: Arbeitskräfte aus dem Ausland stützen unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Die Gastarbeiter von heute sind nicht selten der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt. Urlaub, Arbeitsunfälle und Krankheit gehen oft auf eigene Kosten. Beinahe unmerklich entwickelten sich in den letzten Jahren wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die prekäre Beschäftigung ermöglichten und soziale Gerechtigkeit aushöhlten. So entstand eine „Working Class" dort, wo kaum mehr Geld für Arbeit gezahlt wird: ganz unten. Sascha Lübbe zeigt auf, welche Faktoren zur Entstehung beitrugen, und dass es allerhöchste Zeit ist, mit Ressentiments aufzuräumen. Es geht ihm um nichts weniger als die Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir miteinander leben – und arbeiten?
Sascha Lübbe arbeitet als Reporter (Zeit Online, taz, NZZ, Welt am Sonntag, stern.de) und Autor in Berlin mit den Schwerpunktthemen Migration, Integration und soziale Ungleichheit. Esat Mogul (Bildungsreferent, Schwerpunkt Menschenhandel, Arbeit und Leben DGB/VHS NRW e.V.) moderiert Sascha Lübbes Lesung.
Die Lesung wird veranstaltet von Gegen den Strom (Arbeit und Leben Berg Mark, DGB Region Ruhr Mark, Integrationsagentur des Caritasverbandes Hagen, Kulturzentrum Pelmke, Sozialistische Jugend Die Falken UB Hagen sowie VHS Hagen).