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Hagen bleib sozial!
Beeindruckende Beteiligung trotz schlechtem Wetter!
Protestmarsch „Hagen bleib sozial!“ - Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Unsere Verantwortung – unsere Zukunft!“
Hagen. „Hagen bleib sozial!“ - so lautet der gebotene Appell, gemeinsam laut zu sein für den Erhalt der sozialen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen und in unserer Stadt Hagen. Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGW) in Hagen, bestehend aus AWO, Caritas, Paritätischem, DRK, Diakonie macht mobil für den Erhalt grundlegender sozialer Beratungen und Dienstleistungen für Bürger:innen in Hagen. Die Verbände rufen unter dem Motto „Hagen bleib sozial! - Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Unsere Verantwortung – unsere Zukunft!“ am 27.11.2023 zum Protest auf.
Die soziale Infrastruktur in NRW steht an einem kritischen Wendepunkt. Die durch internationale Krisen ausgelöste Inflation, mit einer erheblichen Steigerung der Personal-, Sach- und Energiekosten verschärft die bereits schwierigen Rahmenbedingungen der sozialen Angebote dramatisch. Demgegenüber stehen Einsparungs- und Sicherungsprogramme der öffentlichen Hand mit stagnierenden Haushaltsmitteln auf Landesebene und angekündigte Kürzungen auf Bundes- und kommunaler Ebene. Dies gefährdet die Existenz sozialer Einrichtungen und Dienste und damit die soziale Versorgung unserer Mitbürger:innen Hagen.
Betroffen von dem Dilemma der Auseinanderentwicklung von steigenden Kosten für die gerechtfertigten Löhne und Energie, und stagnierenden oder rückläufigen Förderungen und Erstattungspauschalen sind in Hagen die Kindertagesstätten (Kitas), offene Ganztagsschulen (OGS), Angebote der Eingliederungs- und Altenhilfen, offenen Kinder- und Jugendarbeit und Beratungsangebote wie die Schuldnerberatung, Wohnungslosenhilfe, Integrationsberatungen, Krebsberatung, u.v.m.
Matthias Börner, Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr und diesjähriger Sprecher der AGW Hagen, verweist auf die Verantwortung der Stadt für ihre Bürger:innen und die Auswirkungen einer Sparpolitik: „Die Sparmaßnahmen sind nicht nur humanitär sondern auch wirtschaftlich äußerst bedenklich. Sie führen zu einem Anstieg von Armut, Ungleichheit und sozialen Spannungen. Kürzungen der staatlichen sozialen Daseinsvorsorge, die wesentlich durch die Wohlfahrtsverbände mitgeleistet wird, verursachen Folgekosten für den Sozialhaushalt, die die kurzfristigen Einsparungen bei Weitem übersteigen.“
Birgit Buchholz, Geschäftsführung der örtlichen Arbeiterwohlfahrt (AWO), unterstreicht die Dringlichkeit: „Das Durchhaltevermögen der Träger, Angestellten und Ehrenamtlichen ist zunehmend erschöpft. Sollten Anpassungen in den Förderungen ausbleiben und angedrohte Einsparungen umgesetzt werden, wird dies zur Reduzierung von Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten bis hin zu drohenden Insolvenzen sozialer Träger führen.“
Die gravierenden Auswirkungen der Krise im Sozialbereich betont Torsten Gunnemann, Vorstand der lokalen Caritas besonders für die Kitas und offenen OGS: „Diese Einrichtungen spielen eine entscheidende Rolle in der frühkindlichen Bildung und Entwicklung unserer Kinder. Qualität und Zugang zu einer Kinderbetreuung ist nicht nur von grundlegender Bedeutung für die individuelle Entfaltung jedes Kindes und damit unserer Gesellschaft als Ganzes, sondern auch im Blick auf den Erhalt der Arbeitsmöglichkeiten hochqualifizierter Mütter und Väter.“
Insgesamt sehen die Beteiligten der AGW die Bundes- und Landesregierung und die Kommunen in gemeinsamer Verantwortung, „hierbei steht die Freie Wohlfahrt als Partnerin bereit“ so Jan-Philipp Krawinkel, Geschäftsführer der Paritätischen Hagen und formuliert als gemeinsames Statement: „Eine funktionierende Partnerschaft zwischen Bund, Land, Kommune und der Freien Wohlfahrtspflege ist die Grundlage für die Lebensqualität aller Bürger:innen.“
Mit dem Protestmarsch unter dem Motto „Hagen bleib sozial! - Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Unsere Verantwortung – unsere Zukunft!“ am kommenden Montag (27. November), nimmt die lokale Aktion die Anliegen der Demonstration "NRW bleib sozial!" in Düsseldorf auf. Hier kamen über 25.000 Menschen vor dem Landtag zusammen und setzten ein starkes Signal für den Erhalt der sozialen Infrastruktur in NRW.
Der Protestmarsch in Hagen startet am 27. November um 11.00 Uhr am Rathaus 2 (Berliner Platz) und findet seinen Abschluss mit einer Kundgebung um 11.55 Uhr am Rathaus 1 an der Volme. Mitarbeitende und Kund:innen der Diakonie Mark-Ruhr, der Caritas, des Paritätischen, der Arbeiterwohlfahrt, des Deutschen Roten Kreuzes sowie die zahlreicher Mitgliedsorganisationen aus Hagen gehen gemeinsam auf die Straße, um für den Erhalt der sozialen Infrastruktur in ihrer Stadt zu kämpfen. Kirchliche soziale Einrichtungen beider Konfessionen schließen sich dem Aufruf an.
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der AG Wohlfahrt Hagen.
Bildzeile:
v. l.: Torsten Gunnemann (Caritas), Heidrun Schulz-Rabenschlag (Diakonie), Matthias Börner (Diakonie), Birgit Buchholz (AWO) und Jan-Philipp Krawinkel (Paritätischem).