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Fotoausstellung "Make Fashion. Hagener Modenschau Postmigrantisch 2024"
Hagen ist mit den aktuell höchsten Anteilen von Personen mit Migrationsgeschichte
(45,9 Prozent) die vielfältigste Stadtgesellschaft in NRW: ein wahrer melting pot von
Ethnien, Kulturen und Religionen.
Das Emil Schumacher Museum Hagen widmete sich vom Oktober 2022 bis März
2023 in der Ausstellung HANNS FRIEDRICHS: ICH MACHE KEINE MODE. ICH
ZIEHE FRAUEN AN einem der wichtigsten Modeschöpfer Deutschlands. Wenn man
sich für hochwertige Mode aus Deutschland interessiert, wird sein Name nicht
unmittelbar allen Mode interessierten Menschen einfallen. Seine Kundinnen
entschieden sich aber ganz bewusst anstelle für Haute Couture aus Paris, Mailand
oder London für Modelle von Hanns Friedrichs. Er schrieb in mehr als fünfzig Jahren
deutsche Modegeschichte, zunächst ab 1949 mit einem Modellhaus in Hagen und ab
1950 mit einem weiteren Atelier in Hagen. Mit seinen bis zu 60 Mitarbeiterinnen
kreierte er extravagante Modelle für selbstbewusste Frauen aus Gesellschaft,
Wirtschaft und Finanzwelt.
Diese Ausstellung animierte die Integrationsagentur, sich zu fragen, welchen Einfluss
postmigrantische, derweil in Hagen ansässige Modedesignerinnen / Schneiderinnen
für die aktuelle Hagener Modewelt haben?
Im Projekt MAKE FASHION. Hagener Mode Postmigrantisch 2024 nähten seit
Januar 2024 Schneiderinnen aus Afrika, aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie
aus Südosteuropa unter ehrenamtlicher Anleitung Modestücke, in denen sich ihre
persönliche Biographie / Identität und ihr Zugehörigkeitsgefühl widerspiegelt. Unter
den Teilnehmerinnen befanden sich sowohl Näherfahrene als auch absolute
Anfängerinnen. Um den Zugewinn der postmigrantischen Modekultur für die
„Einheimischen“ als auch für die eingewanderten „Zweiheimischen“ sichtbarer und
zugänglich zu machen, wurde / wird während des Hagener Vielfalt tut gut-Festivals
am 22. Juni als auch im Rahmen der Interkulturellen Woche 2024 in Hagen im
September auf einem Catwalk in der Stadtbücherei Hagen die Mode präsentiert. Das
MAKE FASHION-Projekt zog weitere Kreise, da sich auch Hagener Schulen
beteiligten: Ein Differenzierungskurs des Ricarda Huch Gymnasiums erstellte
zwischen April und Juni Shopper und im Rahmen der Ende Juni an der
Sekundarschule Altenhagen stattgefundenen Projektwoche gab es auch eine Gruppe
von Schülerinnen, die ihre eigenen Shopper erstellten. Auch hier stand im Fokus, die
eigene Herkunft, kulturelle Einflüsse auf die eigene Person herauszuarbeiten.
Besonderer Dank gilt den Designerinnen des Modelabels The Mix Collection, die mit
ihrem Engagement das Anliegen der Integrationsagentur des Caritasverbandes
Hagen mit umgesetzt haben, die Teilhabe der postmigrantischen Stadtgesellschaft
am kulturellen Leben in Hagen zu stärken. Gülsen Sayin und Rahwa Wellerdieck
begleiteten die Ideen der Schneiderinnen bis hin zur Fertigstellung der Modestücke
mit ihrer Expertise. Sie halfen den Teilnehmerinnen, ihre eigene Identität in die
Kleidungsstücke einfließen zu lassen und diese so zu präsentieren. Internationale
Geschichte prägt den eigenen familiären Hintergrund der beiden
Modedesignerinnen, was ihnen verhalf, sich in die Lebenssituation der
Teilnehmerinnen einfühlen zu können. Einblicke in die Entstehungsprozesse gibt die
Fotoausstellung, die den Betrachtenden die Chance bietet, ihre eigenen Sehweisen
zu sensibilisieren hinsichtlich einer Wahrnehmung und Wertschätzung dieser
Zusammenhänge.
Die Fotoausstellung ist ab sofort im Café Mundial an der Potthoffstraße 22 zu sehen.