Paderborn, 16.8.2019 (cpd) – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, langfristig binden und qualifizieren, und das mit Hilfe digitaler Instrumente – das ist das Ziel eines neuen Projektes des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn. Drei Jahre lang werden dazu unter dem Motto „Digital.Durchdacht.Durchstarten“ gemeinsam mit den sieben Caritasverbänden Arnsberg, Brilon, Dortmund, Hagen, Olpe, Paderborn und Soest geeignete Instrumente und Maßnahmen entwickelt.
Innerhalb der Caritas werde an vielen Stellen intensiv an der Digitalisierung gearbeitet, betonte Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig bei einer Auftaktveranstaltung aller Beteiligten in Paderborn und verwies auf das Jahresmotto der deutschen Caritas: „Sozial braucht digital“. „Nun geht es darum, die Kräfte zu bündeln, Synergien zu schaffen und die Chancen der Digitalisierung für die Caritas zu nutzen.“ Denn die Veränderung durch die Digitalisierung betreffe zunehmend auch die soziale Arbeit in Altenheimen, Krankenhäusern oder Einrichtungen der Behindertenhilfe. Gleichzeitig werfe die Digitalisierung aller Lebensbereiche unter dem Stichwort „Arbeit 4.0“ auch viele sozial-ethische Fragestellungen auf. „Digital braucht auch sozial“, betonte Lüttig. Im aktuellen Digitalisierungsprojekt der Caritas wolle man den Schwerpunkt auf personalpolitische Aspekte legen. „Da drückt der Schuh genauso wie bei Fragen der Digitalisierung.“ In Zeiten des Fachkräftemangels sei es ein Anliegen der beteiligten Caritasverbände, Personal auf Dauer zu gewinnen. Der Diözesan-Caritasverband werde das Projekt begleiten und koordinieren. Ziel sei es, die Caritas-Organisationen zukunftssicher aufzustellen, so Lüttig.
Ägidius Engel, Geschäftsführer des Diözesan-Ethikrates, betonte in einem Impulsvortrag, dass die enorme Leistungssteigerung im Bereich der Mikroprozessoren und Übertragungssysteme die Arbeitswelt, das Leben des Einzelnen und auch die ganze Gesellschaft rasant verändere. „Der digitale Wandel birgt Chancen und Gefahren“, machte Engel deutlich und hob mehrfach hervor, dass der Mensch Zielpunkt und Mitte des technischen und wirtschaftlichen Handelns sei und bleiben müsse. Die von Ägidius Engel vorgetragene kritische Reflexion über das gute Leben in einer von Digitalisierung geprägten Welt, stimmte die sichtlich beeindruckten Zuhörer nachdenklich. Allen wurde deutlich: Digitalisierung muss von ethischen Fragen begleitet werden.
Das Projekt „Digital.Durchdacht.Durchstarten – Digitalisierung in der Personal- und Organisationsentwicklung“ wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. In Kooperation sollen mindestens 14 digitale Instrumente für die personalpolitischen Handlungsfelder Recruiting, Bindung und Qualifizierung entwickelt werden. „Der Diözesan-Caritasverband reagiert damit auf eine fortschreitende Digitalisierung von Arbeitsprozessen“, erklärt Projektleiterin Katharina Reuber. „Wir sehen die Notwendigkeit, die eigenen Organisationsstrukturen sowie die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeiter im Hinblick auf die Digitalisierung weiterzuentwickeln.“ Die Ergebnisse des Projekts sollen auch anderen interessierten Organisationen zur Verfügung gestellt werden.
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Entwickelt digitale Werkzeuge für die soziale Arbeit der Caritas, das Steuerungsteam des Projektes „Digital.Durchdacht.Durchstarten“ (von links): Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig, Jutta Weiland (Olpe), Kathrin Wolff (Brilon), Hanno Sandmann (Dortmund), Anna Lena Dohmann (Projektreferentin), Anna Reher (Hagen), Katharina Reuber (Projektleitung), Juta Völker (Soest), Dr. Eva Brockmann (Paderborn), Christina Hoyer (Arnsberg) und Maximilian Schnitzmeier (Projektsachbearbeiter).
(Foto: cpd / Jonas)